Die Rauhnächte erleben seit einigen Jahren zunehmend Popularität, nicht nur in der spirituellen Szene. Sich während der ruhigen Wintertage zwischen den Jahren an den Rauhnächten zu orientieren, kann Ruhe, Trost und das Gefühl, im Einklang mit dem Universum zu handeln, vermitteln. Die Rauhnächte bieten außerdem einen wunderschöne und auch heilsamen Rahmen, um Vergangenes abzuschließen und loszulassen. Und schließlich auch, um mit Tarot oder Bleigießen zu orakeln, zu manifestieren und sich energetisch auf Ziele und Visionen in 2024 auszurichten.
In diesem Artikel erfährst du die Bedeutung von Ritualen und wie du aus ihnen Kraft schöpfen, Veränderungen bewältigen und dich mit deinen Gefühlen verbinden kannst. Dadurch erhältst du auch einen besseren Zugang zu deinem Unterbewusstsein – und damit zu jenen Zielen und Wünschen, die dir wirklich wichtig sind. Am Ende des Artikels erfährst du eine einfache Anleitung, wie du dieses Ritual zum Jahreswechsel für dich nutzen kannst.


Was sind Rituale?

Das Wort Ritual leitet sich vom lateinischen ‘Ritus’ ab, das in erster Linie religiöse Handlungen bezeichnet (Zeremonie, förmlicher Akt), im allgemeinen Sinn aber auch Brauch, Sitte oder Gewohnheit meinen kann. Ein Ritual ist eine Folge von Handlungen (in festgelegter Sequenz), die eine symbolische Bedeutung und keinen direkten Sinn und Zweck haben.

Rituale sind Anker im Alltag und bieten Momente des Innehaltens. Dadurch schaffen sie nicht nur Halt und Ruhe in uns, während die ständig wachsende Anzahl an Aufgaben und Entscheidungen viel von uns abverlangen. Rituale ermöglichen uns auch, Veränderungsprozesse, Erlebnisse und Erfahrungen auf emotionaler Ebene besser zu begreifen. Also durch das Fühlen zu verstehen und dadurch auch zu verarbeiten. Auch auf physischer Ebene schaffen wir uns durch Rituale einen Zugang, um im Körper zu erspüren, was gerade los ist. Und wir kreieren einen Kraftort in uns und um uns, von dem aus wir bewusster und gestärkt mit Veränderungen, Verlust oder Traurigkeit umgehen können. In diesem Artikel erfährst du mehr darüber, wie Rituale bei Veränderungen und Stress helfen, Orientierung geben und die mentale Gesundheit stärken.

Die Rauhnächte und ihre Bedeutung

Im Folgenden erfährst du mehr über Brauchtum und Traditionen rund um die Rauhnächte, damit du sie in ihrem (zunächst komplex erscheinenden) Kontext verstehen und schließlich erleben kannst, statt sie unkritisch wiederzubeleben.

Die Zeit der Rauhnächte

Sei nicht verwundert, wenn du nicht genau weiß, wann die Rauhnächte eigentlich sind: denn es gibt für die Rauhnächte mehr als eine Zählung. Schon die Uneindeutigkeit der Zeit weist darauf hin, dass sich hier Brauchtümer und Traditionen verschiedener Kulturkreise und Religionen vermengen. Am weitesten verbreitet ist der Zeitraum vom 25. Dezember bis 6. Januar (Dreikönigstag). Die christliche Kirche feiert in diesem Zeitraum die Geburt von Jesus von Nazareth und die Anbetung durch die “heiligen drei Könige” (Weise und Sternendeuter, die vermutlich einer Sternenkonstellation oder einem Kometen gefolgt sind). Der genaue Zeitpunkt der Geburt von Jesus ist historisch belegt, aber um den 25. Dezember feierte die persische Mithras Kultur, eine der größten Konkurrenten des Christentums, ihr wichtigstes Fest: Sol Invictus, das Fest der wiedergeborenen Sonne. Die wiederkehrende Sonne war in den nördlichen Breiten für die Menschen, die viel stärker mit der Natur lebten und von ihr abhängig waren als heute, ein lebenswichtiges Zeichen. Ein Zeichen für Transformation und Wiedergeburt, denn das Licht siegt zunehmend über die Dunkelheit.

Die Sonnenwende am 21. Dezember (Wintersonnenwende auf der nördlichen Hemisphäre) und der Eintritt der Sonne in das Manifestationszeichen Steinbock war und ist ein weiterer Auftakt für die Rauhnächte, den auch viele Astrolog/innen feiern.

Die Rauhnächte – Zeit zwischen Jahren

Die Rauhnächte zählen zwar nicht unmittelbar zum astrologischen Zyklus, aber die Anzahl 12 kann im Zusammenhang mit dem Tierkreis gedeutet werden. Oft bezieht man sich auf die Rauhnächte mit der Umschreibung “zwischen den Jahren”. Das hat nicht nur etwas mit der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr oder altem und neuem Jahr bzw. Weihnachten und Dreikönigsfest zu tun, sondern geht auf die Zeit zwischen Sonnen- und Mondkalender zurück.

Um die Differenz der Tage des Sonnenjahres (365 Tage) und des Mondjahres (354 Tage) auszugleichen, haben die Kelten 11 Tage (und 12 Nächte) eingefügt. Tage und Nächte zwischen den Jahren. Diese Schalttage sind gewissermaßen besonders, weil sie aus dem Jahr herausfallen; auf der einen Seite sind sie extra, auf der anderen ist es, als würden sie nicht existieren – schließlich sind sie übrig

In diesem Zwischenraum eröffnet die Zeit der Rauhnächte "die Tore zu einer anderen Welt" - also eine besondere Energie, die uns einlädt, uns mit unserer Spiritualität, unseren Herzenswünschen und unserem Purpose zu verbinden.

Da diese 12 Nächte symbolisch für die Monate des kommenden Jahres stehen, bieten sie sich seit jeher zur Deutung der Träume in dieser Zeit und zur Manifestation der Wünsche für das nächste Jahr an. 

Ob du die 12 Tage vom Abend des 21. Dezember (Thomastag und Wintersonnenwende auf der nördlichen Hemisphäre) bis zum Abend des 1. Januar oder vom 25. Dezember bis 6. Januar (Dreikönigstag) für deine Neuausrichtung für das neue Jahr nutzen möchtest, bleibt dir überlassen.

Die mystische Energie der Rauhnächte ist verbunden mit Stille und Einkehr und richtet sich nicht nach festen Daten. Sie lädt uns aber ein, zu reflektieren und in Kontakt mit unserem Seelenauftrag und tiefsten Wünschen zu kommen. 

 

Die Rauhnächte – Bedeutung des Wortes

Das Wort Rauhnächte stammt vermutlich vom mittelhochdeutschen Wort rûch (haarig, pelzig) ab und bezieht sich auf die Seelen der Toten, Geister und Dämonen, die zu dieser Zeit Zugang zur Welt der Lebenden haben und durchs Land ziehen. Im Sprachgebrauch ist auch die stattfindende “wilde Jagd” geläufig; damit ist Wotans Heer gemeint, das den germanischen und keltischen Sagen nach sein Unwesen treibt. Die Perchtenläufe im Alpenraum mit haarigen Masken und Glocken verweisen heute auf diese “haarige, unheimliche” Vergangenheit. Auch der Mythos der Werwölfe könnte daher stammen. Der Begriff steht auch in Verbindung mit Rauch/räuchern, weil man zum Schutz vor bösen Geistern Häuser und Ställe ausräucherte. Auch der Brauch, zu Silvester Lärm zu erzeugen, sollte die unerwünschte Geister fernhalten.
 


Die Bedeutung des Räucherns

Das Räuchern von Haus und Ställen wurde schon damals während der Rauhnächte zur grundlegenden Reinigung verwendet. Auch heute lohnt es sich, das Jahr mit einem Hausputz zu beendet, um alten Ballast loszuwerden und die Energie zu reinigen.

In symbolischer Weise ist ein Rauch-Ritual sowohl ein Signal nach oben – an den Kosmos – als Bitte um Führung. Als auch die Erlaubnis nach innen, loszulassen und geschehen zu lassen. 

Mit der Alchemie des Räucherns zu arbeiten, kann besonders heilsam, transformierend und energetisierend erlebt werden. Beim Verbrennen verändert sich die Materie und es entsteht etwas Neues mit dem zum Himmel aufsteigenden Rauch. Die Asche, die übrig bleibt, ist ein Symbol der Veränderung, der Vergänglichkeit, aber auch der Kraft der Auferstehung: wie Phoenix aus der Asche. 

Eine Möglichkeit, die Energie der Rauhnächte für dich zu nutzen und darüber zu reflektieren, was du loslassen und du mit dir nehmen möchtest, ist ein bekanntes Rauch- und Wünsche-Ritual.
Lass dich von den Kräutern und dem Räucherwerk inspirieren und probiere aus, was du magst und was gut für dich funktioniert. Grundlegend für das Rauch-Ritual ist, mit welcher Absicht und inneren Haltung du das Ritual durchführst, nicht mit welchen Kräutern oder Elementen du arbeitest.

Folgende Kräuter kannst du zum Räuchern verwenden:

  • Salbei – hat eine starke Reinigungskraft.
  • Weihrauch – bringt Segen, erhöht die Energie.
  • Wacholder – vertreibt negative Einflüsse.
  • Myrrhe – desinfiziert, klärt, reinigt und schenkt Ruhe.
  • Thymian – reinigt und stärkt die Energie.
  • Kampfer – löscht alte Informationen im Haus.
  • Styrax – gibt Wärme und Geborgenheit, öffnet für die Liebe.
  • Palo Santo – wirkt sowohl stimulierend und euphorisierend, schafft aber auch eine beruhigende Atmosphäre

Zum Räuchern benötigst du eine Schale, Sand, ein Feuerzeug oder (schöner) Streichhölzer und, wenn du magst, eine Kerze.


Die Rauhnächte 2023 – Ritual Vorbereitung 

Um das vergangene Jahr zu reflektieren und zu verabschieden und dich auf das neue Jahr auszurichten, bietet es sich an, Altes abzuschließen, aufzuräumen, während der Rauhnächte ein Traumtagebuch zu führen oder mit Tarotkarten zu arbeiten. Ein besonderes Ritual ist das Wünsche-Ritual. 

Dafür brauchst du 13 Zettel (groß genug, um deine Wünsche zu fassen), einen Stift, einen Briefumschlag oder ein geeignetes Gefäß zur Aufbewahrung der Zettel sowie – je nachdem was du brauchst, um dich wohl zu fühlen – eine Kerze, Rauchwerk und eine bequeme Unterlage, um dein Ritual zu begleiten.

  • Es ist wichtig und hilfreich, dass du für das Ritual eine Zeit wählst, in der du für ca. eine Stunde in Ruhe sein kannst. Bitte ggf. Partner/innen, Kinder, Eltern und Mitbewohner/innen dich nicht zu stören.
  • Lege ein Kissen, eine Kerze, Klangschale zurecht oder was auch immer du brauchst, um eine ruhige, inspirierende Atmosphäre zu schaffen und dich wohl und verbunden zu fühlen.  
  • Nimm dir 10-20 Minuten Zeit, um in Ruhe bei dir anzukommen und zu meditieren. Verbinde dich mit deinem Herzen und spüre nach, welche Bedürfnisse sich besonders bemerkbar machen. Wenn du möchtest, kannst du dich von den Fragen leiten lassen, die ich unten als Inspiration für dich aufgeschrieben habe. Wenn du merkst, dass du die Meditation beenden möchtest, komme langsam zurück, lege die Hände auf dein Herz und bedanke dich bei dir und dem Universum für die Verbundenheit und die Eingebung.
  • Halte nun auf den 13 Zetteln deine Wünsche an das Universum für das kommende Jahr fest. Versuche nicht zu sehr zu formulieren, sondern vertraue darauf, dass dein Unterbewusstes dir die richtigen Bitten offenbart. Du kannst nichts Falsches wünschen. Wichtig ist, dass du deine Intention positiv, eindeutig und im Hier und Jetzt formulierst. (Also: "Ich lebe mentale und körperliche Gesundheit." Statt: "Ich will gesund sein.")
  • Scheue dich nicht, groß zu träumen und dir ein jetzt noch unrealistisches Ziel zu setzen. Wenn die Angst sich meldet - das ist normal und okay. Nur durch Herausforderungen, Veränderungen und im Umgang mit der Angst wachsen wir.
  • Falte alle Zettel zusammen und bewahre sie zusammen im Briefumschlag oder dem Gefäß auf.


Diese Fragen können hilfreich sein, um deine 13 Wünsche ans Universum zu formulieren: 

Worin erfährst du Sinn?
In welchen Bereichen möchtest du dich weiterentwickeln?
Welche beruflichen oder persönlichen Ziele hast du dir für 2022 gesteckt?
Wofür möchtest du dir 2022 mehr Zeit nehmen?
Welcher Wunsch hat sich in diesem Jahr noch nicht erfüllt?
Welchen Herzenswunsch möchtest du manifestieren?
Welchen Menschen möchtest du etwas Gutes tun?
Was hat dich im letzten Jahr zurück gehalten?
Welche Bedürfnisse sind im letzten Jahr zu kurz gekommen?
Was bedauerst du?


Anleitung für dein Rauhnächte-Ritual - Durchführung

Du ziehst den ersten Zettel am Abend der ersten Rauhnacht und verbrennst ihn OHNE vorher zu lesen. Dadurch übergibst du deinen Wunsch ans Universum. Bedanke dich beim Universum, dass es sich deiner Bitte angenommen hat und darum kümmern wird. Ich sage am Ende meiner Gebete ans Universum immer: "So oder besser. Danke." Am Ende der Rauhnächte bleibt ein Zettel übrig - dieser verbleibende Zettel ist der Wunsch, für dessen Erfüllung du selbst zuständig bist. Natürlich kannst du auch dieses Ritual des Übergebens deiner Wünsche ans Universum auch so gestalten, wie du es möchtest - vorher meditieren, Kerzen anzünden, Musik laufen lassen etc. 

Empfehlung: Magische Rauhnächte - Event

In diesem Jahr habe ich das erste Mal ein Ritual angeboten, um die Rauhnächte auf ganz besondere Weise zu zelebrieren. Wenn du von der besonderen Energie profitieren möchtest, die Rauhnächte unter professioneller Anleitung in in einer Gruppe vorzubereiten, dann merke dir für 2024 mein Magische Rauhnächte Event vor. Du erfährst nicht nur über die historische Bedeutung der Rauhnächte, sondern wirst unterstützt, damit du das alte Jahr energetisch und mental abschließen, dich erden und neu ausrichten kannst. Trage dich am besten in meinen Newsletter ein, um diese Gelegenheit nicht zu verpassen: Link Sparks News.


Weiterführende Tipps und Inspirationen

Affirmation: Mit der Kraft meines Bewusstseins manifestiere ich meine Träume.

Artikel: Die stille Kraft von Ritualen. Wie Rituale bei Veränderungen, Stress und Angst helfen.

Buch-Empfehlung: Jetzt! Die Kraft der Gegenwart. Eckhart Tolle 

Coaching und Beratung zur Neuausrichtung und zum Definieren von Zielen: Du hattest ein turbulentes Jahr und hast 2023 als besonders herausfordernd erlebt? Du möchtest das alte Jahr loslassen, deine Ziele und Wünsche ordnen und voller positiver Energie in das neue Jahr starten? Dann kontaktiere mich gern für ein Klärungscoaching oder eine Beratung, um im Kopf auszumisten, vergangene Erfahrungen zu reflektieren und dann auch abschließen zu können. Speziell für den Jahresanfang biete ich Sessions mit Tarot-Reading an, damit du dein Denken, Fühlen und Handeln in Einklang bringen kannst. 

Astrologische Beratungen: Die Deutung des Horoskops, ein Chart Reading, kann eine wundervolle Möglichkeit sein, wenn du mehr über dich erfahren und dich so akzeptieren möchtest, wie du bist. Deine Sterne können auch den Weg weisen, wenn du mehr Sinn in deinem Leben suchst oder dich neu ausrichten möchtest.
Starte geerdet und ausgerichtet und das neue Jahr mit einer astrologischen Beratung – mehr Informationen hier.


 

Trust that your soul has a plan and even if you can't see it all, know that everything will unfold as it is meant to.
Deepak Chopra

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Dein Workbook für mentale Stärke

„Dieses Workbook ist eine Bereicherung für alle, die in ihre mentalen und emotionalen Ressourcen stärken, ihre Effektivität steigern und in ihr Wohlbefinden investieren wollen.“

Christin Endter

Autorin und Coachin

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