Wie du mithilfe der Gewaltfreien Kommunikation mit dir und anderen in Verbindung sein und Konflikte lösen kannst.
Was ist Gewaltfreie - oder empathische - Kommunikation
Mehr Bewusstsein - für uns und andere
Mit ihren Grundannahmen kann die GfK ein hilfreiches Reflexionsmodell sein, um das eigene Denken, Fühlen, Wollen und Handeln besser zu verstehen. Dadurch können wir mehr Klarheit erlangen und leichter mit uns und anderen in Kontakt kommen. Lernen wir, ganz bewusst mit unseren Gefühlen und Bedürfnissen umzugehen, dann wirkt sich das positiv auf unsere Lebensqualität aus und schafft erfüllte Beziehungen.
Diese Grundannahmen der GfK helfen dir nicht nur zu mehr Selbsterkenntnis, sondern unterstützen dich auch harmonische Beziehungen zu leben
1. Ich bin okay. Du bist okay. Jede:r hat seine:ihre Bedürfnisse - und das ist völlig in Ordnung so. Diese Grundhaltung der Gleichwertigkeit hilft enorm in Konfliktsituationen und bei der Lösungsfindung.
2. Alle Menschen haben Bedürfnisse. Jede:r von uns hat Bedürfnisse nach Gesehen werden, Verständnis, Anerkennung, Handlungsfähigkeit etc. Nur die Strategien zur Erfüllung dieser Bedürfnisse unterscheiden sich. Konflikte entstehen dann, wenn diese Strategien sich unterscheiden bzw. sich im Weg stehen. Konflikte entstehen nicht auf der Ebene der Bedürfnisse selbst.
3. Hinter jeder Handlung steht ein unerfülltes Bedürfnis. Alles was wir tun, erfolgt aus dem Wunsch und der Motivation heraus, ein Bedürfnis zu erfüllen. Wenn Menschen keinen Weg finden, diese Bedürfnisse zu erfüllen, ist verbale oder körperliche Gewalt ein trauriger Ausdruck dieses unerfüllten Bedürfnisses.
4. Ein Gefühl ist ein Ausdruck eines erfüllten oder unerfüllten Bedürfnisses. Je nachdem, ob ein Bedürfnis erfüllt ist oder nicht, fühlen wir uns entweder glücklich, zufrieden etc. oder z.B. traurig oder wütend. Dabei handelt es sich fast immer um eine Interpretation, ob ein Bedürfnis erfüllt ist oder nicht. Die Einschätzung ist also sehr individuell.
5. Mitgefühl ist angeboren. Wir alle haben die Fähigkeit empathisch zu handeln und unsere Bedürfnisse auf friedliche Weise zu erfüllen. Wie alle Fähigkeiten kann auch diese verlernt oder neu erlernt werden.
6. Es liegt in unserer Natur zu geben. Wir alle teilen gern, wenn unsere Bedürfnisse erfüllt sind. Dann verspüren wir Freude, wenn wir aus freien Stücken etwas für andere tun.
7. Erst die Verbindung, dann die Lösung. Wir spüren eine Verbindung, wenn wir gegenseitig unsere Bedürfnisse wahrnehmen und verstehen. In Konfliktsituationen ist es wichtig, erst die Verbindung wieder herzustellen, bevor die Bedürfnisse von beiden Seiten gehört - und erfüllt werden können.
Schließlich liefert die GfK auch vier Schritte für eine achtsame und harmonische Kommunikation. Mit diesen Tipps kannst du nicht zuletzt auch Missverständnisse und Konflikte klären oder gar vermeiden:
1. Beobachtung, ohne Bewertung: Teile objektiv mit, was passiert ist. Ohne die Situation oder die Handlung der/des Anderen zu interpretieren. Lass deine Gefühle erstmal weg - denn die gehören in den nächsten Schritt.
2. Teile deine Gefühle, ohne Schuldzuweisung. Frage dich: Wie geht es mir dabei? Denke dabei daran: Du bist verantwortlich für deine Gefühle, niemand sonst.
3. Benenne deine eigenen Bedürfnisse: Was brauchst du? Welche Strategien findest du, um dein Bedürfnis zu befriedigen? Zum Beispiel: Mein Bedürfnis nach Leichtigkeit kann ich mir erfüllen durch: Perspektivwechsel, in die Natur gehen, atmen, Dankbarkeit, loslassen, annehmen, im Moment sein (Das was ist spüren.)
4. Formuliere eine Bitte, ohne zu fordern. Was möchtest du konkret von deinem Gegenüber?
Weiterführende Tipps und Inspirationen:
Wenn du tiefer in das Thema einsteigen möchtest, empfehle ich dir dieses Buch: Gewaltfreie Kommunikation. Eine Sprache des Lebens. Von Marshall B. Rosenberg
Als Zusammenfassung und ersten Einstieg eignet sich auch diese Podcast-Folge von Balloon. Verstehen, fühlen, glücklich sein - der Achtsamkeitspodcast
In der Kommunikation mit Kindern kann ich aus dem Podcast von Kathy Weber viel hilfreiches herausziehen: FamilieVerstehen: Das ABC der Gewaltfreien Kommunikation
Bei einem Streit ist auf beiden Seiten der Wunsch gleich groß, ernst genommen zu werden.
Marshall Rosenberg