6 Prinzipien für mehr Selbstliebe
Nicht nur in Krisen und herausfordernden Zeiten leiden die physische und mentale Gesundheit; schon durch andauernde mentale oder emotionale Überlastung schwinden Wohlbefinden, Geduld sowie Kreativität. Wenn sich das Leben stark verändert oder sich gar gegen uns zu wenden scheint, fühlen wir uns traurig, ausgeliefert, machtlos. Oft fällt es uns dann schwer, positiv und im Vertrauen zu bleiben oder gar Selbstliebe zu empfinden. Auch wenn Selbstliebe und Selbstfürsorge lange Zeit als unwichtig oder "esoterisch" galten, lohnt es sich, in eine liebevolle Haltung zu sich selbst zu investieren. Denn Selbstliebe zu praktizieren, steigert nicht nur das Wohlbefinden, es erhöht auch das Gefühl der Selbstwirksamkeit und steigert damit die eigene Resilienz.
Das, was in Übereinstimmung mit deiner Seele schwingt, gibt dir Halt. In den Momenten, in denen dich das Leben erschüttert, kannst du tiefe Erkenntnisse darüber erlangen, was deine Essenz und das Fundament deiner Seele ist; das, was dich im Innersten hält und trägt. Das, was in diesen Momenten nicht deiner Essenz entspricht oder dich nicht lebendig fühlen lässt, kannst du liebevoll loslassen und in etwas Neues verwandeln.
Mit den folgenden sechs Selbstliebe-Prinzipien kannst du dich im Hier und Jetzt verankern, bleibst deiner Seele vertrauensvoll verbunden und gehst wertschätzend mit dir um – auch wenn es dir leichter fallen würde, gemein zu dir zu sein. Mit der Zeit wirst du merken, wie dich diese Prinzipien dabei unterstützen, die Krise zu überwinden, dein emotionales und mentales Wohlbefinden zu steigern und deinen Selbstwert zu stärken.
1. Prinzip: Status-quo. Du trägst die Verantwortung für dein Wohlbefinden.
Für die meisten von uns ist es ein schmerzvoller Prozess zu lernen, mit Situationen umzugehen, auf die wir keinen Einfluss haben. Die wir nicht kontrollieren können. Nicht selten fühlen wir uns überfordert, unglücklich oder traurig über das, was passiert, weil uns das Bedürfnis nach Sicherheit, Selbstbestimmtheit oder Verbundenheit entzogen wurde. Aber egal in welcher Situation wir uns befinden, ob wir die Möglichkeit und die Macht haben, sie zu ändern oder nicht – wir tragen die volle Verantwortung für unser mentales, körperliches und emotionales Wohlbefinden.
Wie du mit einer herausfordernden Situation umgehst, ist allein deine Entscheidung. Das ist der Moment, auf den du Einfluss nehmen, den du kontrollieren kannst. Das heißt nicht, dass du funktionieren sollst. Es gibt aber einen Weg vom Schmerz zur Liebe – und der kommt aus deinem Inneren. Dazu solltest du dich in die Stille begeben und in dich hinein hören. Höre auf, Widerstand zu leisten. Fühl deine Gefühle. Das Wohlbefinden deines mentalen, emotionalen, physischen und spirituellen Körpers liegt bei dir. Diese Körper zu achten und dich um sie zu kümmern, sollte deine Priorität sein.
2. Prinzip: Schmerzwegweiser
"Das funktioniert so nicht für mich." Eine Situation als schmerzhafte Erfahrung zu erkennen und diese Worte zu fassen, ist eine der kraftvollsten Lektionen, die man für sein Leben lernen kann. Schmerz ist ein – wenn auch zunächst unerwünschter – guter Lehrer, der uns deutlich darauf hinweist, dass wir in eine falsche Richtung unterwegs sind. Manchmal ist er auch das letzte Warnsignal des Körpers, das uns zeigt, dass etwas nicht mehr in Ordnung ist. Dann sollten wir auf den Schmerz reagieren und einem anderen Weg folgen; auch wenn wir diesen vorher als unmöglich eingestuft haben.
Folge der Richtung dieses Wegweisers, wenn du für dich sorgen möchtest. Indem du lernst, dass du nicht unnötig Leid aussetzen musst, dich zu jeder Zeit neu entscheiden und dich aus einer schmerzvollen Situation herausziehen kannst, schenkst du dir das, was du brauchst.
3. Prinzip: Surrender - Akzeptieren oder Loslassen.
Wenn es nicht in deiner Hand liegt, Einfluss auf die äußeren Umstände zu nehmen, dann führt der einzige sinnvolle, nicht-krankmachende und wiederum empowernde Weg nach Innen. Allzu oft handeln und denken wir auf pathologische, verrückte Weise, indem wir mit aller Macht versuchen, gegen etwas oder jemand anzukämpfen, das (oder den) wir nicht ändern können. Wären wir ehrlich mit uns, würden wir merken, wann unsere Energie aufgebraucht ist und wann Körper, Geist und Seele mit einer Stimme zu sagen scheinen: Stopp! Dann kannst du dich einer Situation ergeben – und sie entweder akzeptieren, wie sie ist. Oder loslassen.
4. Prinzip: Wähle deine Gedanken sorgfältig aus und sprich liebevoll mit dir.
Lass nicht zu, dass du leidest. Indem du Selbstliebe praktizierst und auf liebevolle, mitfühlende Weise mit dir sprichst, kannst du dein Wohlbefinden und deine Gesundheit beeinflussen. Je besser du dir über deine Gedanken und Gefühle bewusst bist, desto besser kannst du dir deine Bedürfnisse erfüllen und dein Wohlbefinden steigern. Nur indem du deine Gedanken bewusst und aktiv auswählst, kannst du beeinflussen, was dir passiert – weil du entscheidest, wie du damit umgehst und dich empowerst, statt in einer Opferrolle zu verharren. Es bedarf wiederkehrender und regelmäßiger Übung, bewusst zu wählen, welche Gedanken du zulassen möchtest und welche gehen dürfen, besonders wenn du jahrelang auf Glaubenssätze zurückgegriffen hast, die dir jetzt nicht mehr dienen. Um mit diesen aufzuräumen, kann es ratsam sein, von einem/r Therapeuten/in oder Coach/in unterstützt zu werden.
5. Prinzip: Unterstütze deine Selbstfürsorge mit einer Dankbarkeitspraxis.
Eine regelmäßige Dankbarkeitspraxis hilft nachweislich, mehr Fülle, Freude, Liebe und Wohlbefinden zu empfinden und anzuziehen. Dabei fängt Dankbarkeit zunächst bei dir an – indem du Selbstliebe und Selbstfürsorge praktizierst und diese Fülle dann auf andere überfließen lässt.
Mit diesen kleinen Übungen kannst du dich im Hier und Jetzt verankern und aktiv Einfluss auf dein Wohlbefinden nehmen:
Dankbarkeit fühlen
Stärke die positiven Gefühle für das, was ist, indem du Rituale für Dankbarkeit in deinen Tag einbaust; zum Beispiel eine Dankbarkeitspraxis nach dem Aufwachen oder vor dem Einschlafen. Lege dafür eine Hand auf dein Herz und fühle Liebe und Dankbarkeit für alle Menschen und Situationen in deinem Leben, die dich gut fühlen lassen. An den Tagen, an denen es dir besonders schwerfällt, etwas Positives zu sehen: finde mindestens drei Dinge oder Menschen, die dir Licht spenden. Beende diese Momente der inneren Einkehr mit einem "Danke" an dich, deine Um-und Mitwelt sowie das Universum.
Dankbarkeit und Bedürfnisse verbinden
Hast du ein Dankbarkeits-Tagebuch? (Ich kann es dir nur empfehlen. Versuche, mindestens drei Dinge aufzuschreiben, auch wenn du findest, dass der Tag einfach nur zum Vergessen war.) Wenn du täglich die Dinge einträgst, für die du an diesem Tag dankbar bist, dann ergänze dahinter, welches Bedürfnis du dir damit erfüllt hast. Zum Beispiel: – Heute bin ich dankbar, dass ich mir die Zeit genommen habe, mir ein leckeres Mittag zu kochen. Damit habe ich mir mein Bedürfnis nach gesunder Ernährung und Wohlbefinden erfüllt. Oder: – Ich bin dankbar für den unterhaltsamen Abend mit XYZ. Damit wurde mein Bedürfnis nach Nähe, Austausch, Gehört werden und Verständnis erfüllt.
Mit Affirmationen arbeiten
Um deine Gedanken und Gefühle zu verbinden und dich auf eine höhere Stimmung einzuschwingen, kannst du mit Affirmationen arbeiten - zum Beispiel: Heute erinnere ich mich daran, dankbar zu sein. Oder: I am worthy.
6. Prinzip: Kindness is king/queen.
Fazit: Praktiziere liebevolle Güte im Umgang mit dir und anderen, mit deiner Kreativität, deinen Träumen, deiner Vision. Sei weniger streng und diszipliniert mit dir und stattdessen großzügig und nachsichtig. Lass es dir zur Angewohnheit werden, mitfühlend und vergebend zu denken, fühlen und zu handeln – du wirst bald merken, wie gut dir das tut.
In den Situationen, in denen es dir schwerfällt, liebevoll und nachsichtig zu sein, hangle dich zum nächst liebevolleren Gedanken, der dir möglich ist. Und dann zum nächsten. Wenn du dich herausgefordert fühlst oder in einem Streit befindest, dann stelle dir die Frage: Was wäre das liebevollste, das ich jetzt tun könnte? Besinne dich auf das Mantra: Kindness is king | queen.
No one can make you feel bad if you feel good about yourself.
Michelle Obama